gestern ist jetzt. Der Podcast für Familiengeschichte im Nationalsozialismus.

Die zwei Kölner Journalistinnen Brigitte Baetz und Melanie Longerich sprechen in ihrem Podcast über die Vergangenheit und wie diese in die heutige Zeit wirkt. Es ist sehr spannend, wie die beiden mit der Idee starteten, mehr über ihre Großväter und deren Wirken in der NS-Zeit herauszufinden und die Ergebnisse zu veröffentlichen. In den mittlerweile 29 Folgen sprechen sie miteinander und mit Experten und mit anderen Suchenden über verschiedene Themen wie beispielsweise „Wie man Familiengespräche führt“, „Transgenerationale Weitergabe von Traumata“, „Displaced Persons“ oder „Zwangsarbeit“. Dazwischen gibt es Sendungen mit Hörer*Innen, die von ihrer eigenen Suche berichten. Die beiden Frauen stecken viel Zeit

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Hilde Domin: Unaufhaltsam

Das eigene Wort, wer holt es zurück, das lebendige, eben noch ungesprochene Wort? Wo das Wort vorbeifliegt, verdorren die Graser, werden die Blatter gelb, fallt Schnee. Ein Vogel käme dir wieder. Nicht dein Wort, das eben noch ungesagte, in deinen Mund. Du schickst andere Worte hintendrein, Worte mit bunten, weichen Federn. Das Wort ist schneller, das schwarze Wort. Es kommt immer an, es hört nicht auf anzukommen. Besser ein Messer als ein Wort. Ein Messer kann stumpf sein. Ein Messer trifft oft am Herzen vorbei. Nicht das Wort. Am Ende ist das Wort, immer am Ende das Wort

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Christian Brückner liest: „Wer wir waren“ von Roger Willemsen

Mit seiner wunderbar knarzigen Stimme liest Brückner das letzte Werk von Willemsen, das eigentlich viel größer gedacht war. Es ist oft bitter ernst und kaum aushaltbar in seiner Ausweglosigkeit und zugleich – wie sollte es auch anders sein bei dem Autor, der für seinen scharfen Witz und seine charmante Frechheit bekannt war- auch humorvoll. Ich habe jetzt noch Gänsehaut vom Hören. Klick! Roger Willemsen – Wer wir waren – YouTube

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Rose Ausländer: Noch bist du da

ROSE AUSLÄNDER Noch bist du da Wirf deine Angst in die Luft Bald ist deine Zeit um bald wächst der Himmel unter dem Gras fallen deine Träume ins Nirgends Noch duftet die Nelke singt die Drossel noch darfst du lieben Worte verschenken noch bist du da Sei was du bist Gib was du hast aus: Rose Ausländer: Gesammelte Werke Bd. V: Ich höre das Herz des Oleanders, S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 1995

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Schamgefühl: Schäm dich! Dossier Zeit

Vor einigen Jahren habe ich im Rahmen einer Weiterbildung Stephan Marks erlebt, der mich sehr beeindruckt hat. Sein Buch „Scham. Die tabuisierte Emotion.“ habe ich verschlungen und empfehle es auch bei jeder Gelegenheit. „Scham ist die Wächterin der menschlichen Würde“ , so zitiert er Leon Wurmser auf seiner Homepage. In dem aktuellen Dossier der Zeit zum Schamgefühl wird er leider nicht benannt, dennoch ist dieser Essay von Matthias Kreyenbrink sehr lesenswert. Ich habe mich auch im Rahmen der Neuen Autorität mit dem Thema Scham beschäftigt und finde es spannend, dass Kreyenbrink beschreibt, dass Themen nun besprechbar werden, derer man sich

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