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(sGestern waren wir mit Freunden im Ruhrgebiet unterwegs und haben verschiedene Orte besucht, an denen im Rahmen der ExtraSchicht unterschiedliche Programmpunkte geboten wurden. So waren wir zur Lichtshow am Schiffshebewerk, an der Zeche Zollern, wo es besonders schön war und allein die illuminierten Fördertürme und Fabrikhallen die Anfahrt wert waren. Beeindruckt waren wir aber auch vom Dortmunder U: die Aussicht von ganz oben ist toll und die Ausstellungen auf den verschiedenen Etagen könnten kaum unterschiedlicher sein: holländische Malerei, eine Skaterausstellung und – und das war wirklich aufrüttelnd – eine Ausstellung über den Alt-Right-Komplex. Wieviel Einfluss sich seit einigen Jahren die Rechtspopulisten im Netz verschaffen, sei es die Trump-Wahl in Amerika, der Brexit oder Hate-Speech in den sozialen Medien, ist erschreckend. Wie Steve Bannon (Breitbart-Wahlhelfer und Ideengeber Trumps) beispielsweise als Filmemacher Leni Riefenstahls Techniken zur Nazipropaganda adaptiert, wird in Sequenzen dargestellt. Die NSU-Morde werden genauso thematisiert wie die verschiedenen Akteure der unterschiedlichen rechten Bewegungen. Zwölf verschiedene internationale Künstler haben für die Ausstellung ihre Werke zur Verfügung gestellt. Mich hat besonders der Beitrag von Milo Rau (s.Link unten) beeindruckt, der die Rede von Anders Breivik, dem norwegischen Massenmörder, die dieser vor Gericht gehalten hatte, von der türkischstämmigen Schauspielern Sascha Ö.Soydan vorlesen läßt. Sie entspricht durch ihren Migrationshintergrund, ihrer Weiblichkeit und ihrem Aussehen genau dem Feindbild Breiviks und sie liest den entlarvenden Text kaugummikauend cool und nüchtern vor, eben genau anders als der Mörder von Utoya, der mehrmals von seinem eigenen Pamphlet so angerührt war, dass er immer wieder weinen musste. Die Ausstellung läuft noch bis zum 22.September und lohnt sich sehr.
https://www.dortmunder-u.de/veranstaltung/der-alt-right-komplex-ueber-rechtspopulismus-im-netz