Frank H. Baumann-Habersack: Mit transformativer Autorität in Führung

Letzte Woche habe ich beim IfS in Essen den Fachtag „Führen mit transformativer Autorität – eine Führungshaltung für das 21. Jahrhundert“ besucht und bin ganz angeregt nach Hause gefahren. Für meine Arbeit als Supervisorin und Coach habe ich neue Impulse bekommen und kann spannende Hypothesen bilden, die vielleicht in mehreren Prozessen etwas Neues in Gang setzen können. Die Verknüpfung der Neuen Autorität (besser transformativer Autorität) mit Führung und Leitung hat mich sehr interessiert. Baumann-Habersack hat uns zunächst unser eigenes Autoritätsdenken und die biografischen Erfahrungen dazu reflektieren lassen, Autorität im Kontext der Zeit beschrieben und uns dann auf spannende Weise gezeigt, inwieweit die Säulen der transformativen Autorität (nach Haim Omer und Arist von Schlippe) Einzug halten in moderne Führung. Die Haltung dazu ist entscheidend. Präsent, klar in Selbstführung, partizipativ in Führungskoalition und Führungsnetzwerk, ausgleichend und deeskalierend („Schmiede das Eisen, solange es lauwarm ist“), reflexiv und transparent kann diese Führungshaltung den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden und Weiterentwicklung ermöglichen. Die neue Generation flexibler, kommunikationsstarker und kritischer junger Mitarbeiter*innen ist eben nicht bereit zu kuschen und willfährig zu gehorchen, sondern sie braucht Führung, die auch den biografischen Erfahrungen und dem selbst erlebten Erziehungsverhalten eher entspricht. Frank Baumann-Habersack war selbst lange Führungskraft, dann Coach und Supervisor und forscht aktuell an der Uni Bremen zu transformativer Autorität. Ich bin gespannt, wie sich agile Führungsmodelle und Selbstorganisation mit transformativer Autorität verknüpfen lassen und wie sich Führung in Zukunft entwickeln wird.