Die Psychologin, Therapeutin und Autorin Ulrike Bossmann beschäftigt sich in ihrem Buch „People-Pleasing- Raus aus der Harmoniefalle und weg mit dem schlechten Gewissen“ mit Verhaltensweisen, die viele in der Sozialen Arbeit und in therapeutischen Berufen auch gut kennen. Anderen gefallen zu wollen, schlecht Nein sagen zu können und den Mental Load wie selbstverständlich zu übernehmen, sind Merkmale für das People-Pleasing. Dabei gingen diese Menschen oft über ihre Belastungsgrenzen hinweg und sprächen häufig nicht an, was sie störe. People-Pleasing diene dem Schutz des Selbstwerts, aber auch des Bindungsbedürfnisses und es sei eine Bewältigungsstrategie, um diese Bindung aufrecht zu erhalten und nicht abgelehnt zu werden, so Bossmann.
Wenn aber die permanente Rücksichtnahme, der Verzicht auf die Befriedigung eigener Bedürfnisse und das häufige Überschreiten der eigenen Grenzen dazu führten, dass die harmoniebedürftigen Menschen unter Stress gerieten und unzufrieden würden, gäbe es häufig eine passiv-aggressive Vorgehensweise in der Kommunikation mit dem Gegenüber. Man würde zudem gar nicht als eigenständige Person wahrgenommen mit eigenem Profil und eigenen Interessen. Auch die somatischen Marker würden oft nicht genug wahrgenommen und der Selbstwert sei häufig gering.
Bossmann beschreibt aber Möglichkeiten, wie das People-Pleasing reduziert werden und mehr auf eigene Bedürfnisse geachtet werden könne.
„Es geht nicht darum, ein Egoist oder unsensibler Arsch zu werden, sondern sich der Angst vor der Ablehnung zu stellen. Denn man will ja nicht geliebt werden, weil man gefällig ist, sondern weil man man selbst ist.“ Bossmann
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Harmoniebedürftigkeit: So viel Harmonie hält niemand aus | ZEITmagazin