So sterben wir – Roland Schulz

Unser Ende und was wir darüber wissen sollten. Roland Schulz ist Reporter für die Zeit, die Süddeutsche und Geo und holt mit diesem Buch auf sehr klare Weise das Sterben ins Leben und den Tod in unser Bewusstsein. Er beschreibt im ersten Kapitel das Sterben. Wie fühlt es sich an, was genau passiert mit deinem Körper, wie verhalten sich Freunde und Angehörige, wie unterschiedlich auch Ärzte und Palliativmediziner und welche Beobachtungen machen Pflegende? Besonders berührt mich die Beschreibung des Atems, der im Leben kaum Beachtung findet, aber der im Sterben im Fokus der Anwesenden steht. Schon lange vielleicht ist er flach, dann wechselt er, stockt, macht Pausen, setzt mit einem tiefen Seufzer wieder ein, brodelt dann irgendwann, rasselt.

Das zweite Kapitel heißt Tod und beschreibt, welche Formalitäten es rund um den Tod gibt, was mit der Leiche passiert, wie du beerdigt wirst und was das für die Angehörigen bedeutet. Im dritten Kapitel schließlich geht es um die Trauer, wie sie in Wellen kommt, wie sich das erste Mal ohne den Verstorbenen anfühlt, der erste Monat, die Feiertage, der Jahrestag. Schulz beschreibt, wie Trauer mürbe macht und wie sie erschöpft und wie sie sich verändert mit der Zeit.

Dieses Buch ist keine leichte Kost, aber das war ja klar. Ich wollte es schon lesen, seit ich die Rezension im DLF gehört habe und auch im Podcast „Endlich“ das Interview mit Schulz gehört habe. Es lohnt sich.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/roland-schulz-so-sterben-wir-eine-buchlaenge-sterben.950.de.html?dram:article_id=435176